Investitions- und Projektbetrug
Immer wieder locken Firmen oder vermeintliche Investorengruppen mit der
Möglichkeit, in ein neues, lukratives Projekt zu investieren. Meistens geht es
dabei um einzigartige, hohen Gewinn versprechende Produkte oder
Immobiliengeschäfte mit hohen Renditen im fernen Ausland. Das Bundesamt für
Polizei (BAP) mahnt bei solchen Angeboten zu erhöhter Vorsicht.
Seit mehreren Jahren tauchen immer wieder Investorengruppen oder Vertreter neuer
Firmen auf um Geldgeber anzuwerben. Dabei geht es oft um die Vorkapitalisierung
eines neuen Unternehmens, welches ein revolutionäres Produkt anbietet. Oftmals
kommt dieses aus den Bereichen Technologie oder Pharmaindustrie. In der gleichen
Art und Weise wird auch für Investitionen in ein Immobiliengeschäft um Geld
geworben. Hier geht es um Projekte wie Hotels, grosse Siedlungen oder Freizeitparks
im Ausland, in vielen Fällen in Mittel- und Osteuropa.
Die Arten des Projektbetruges
Im Falle von neuen Produkten handelt es sich meistens um Aktien oder
Beteiligungspapiere, die noch vor geplantem Börsengang interessierten Personen zum
Kauf angeboten werden. Wird das Unternehmen dann an der Börse gehandelt, so die
Versprechungen, soll der Aktienpreis auf das Mehrfache des Nominalwertes und des
momentanen Kaufpreises steigen. Als Grund für das Angebot wird oft auf eine
angestrebte, breite Verankerung des neuen Unternehmens in der Bevölkerung
hingewiesen. Bei den angepriesenen Produkten handelt es sich meistens um neue
Erzeugnisse, oft im Kommunikations- und Biotechnologie- oder Pharmabereich.
Im Falle von Immobilien werden Beteiligungen oder Ähnliches angetragen, um das
Projekt umsetzen zu können. Es kann sich dabei um geplante Hotels, Fabriken,
Feriensiedlungen oder ganze Freizeitparks handeln. Meistens sollen diese im Ausland
entstehen und es fehlt noch an Geld, um mit dem Bau beginnen zu können.
Erkennungsmerkmale betrügerischer Angebote
Um mögliche betrügerische Angebote von seriösen zu unterscheiden, bieten sich
folgende Erkennungsmerkmale an:
• Bei den Produkten handelt es sich meistens um angeblich neue, revolutionäre Erzeugnisse auf den Gebieten der Technologie, so im Speziellen
Kommunikations- und Pharmatechnologien.
• Die Produkte basieren oft auf bekannten Verfahren, welche aber keinen grossen kommerziellen Erfolg hatten oder bereits veraltet sind
• Immobilienprojekte sind meistens in Mittel - und Osteuropa angesiedelt und befinden sich im Stadium der Planung.
• Bei allen Projekten steht die Einmaligkeit im Zentrum und sie versprechen einen branchenunüblichen, hohen Gewinn
• Es besteht Zeitdruck (baldiger Börsengang, Anfang der Bauphase und dergleichen)
• Die Präsentation dieser Projekte kann durchaus sehr professionell sein, da auch Banken und Finanzinstitute angesprochen werden sollen.
Angebote immer detailliert abklären
Im Falle solcher Angebote rät das Bundesamt für Polizei:
• Das angebotene Projekt und seine Initianten detailliert abklären.
• Im Zweifelsfall die Fachliteratur oder unabhängige Spezialisten auf dem entsprechenden Gebiet zu Rate ziehen.
• Sich nach anerkannten Finanzinstituten, die an den Projekten beteiligt sind, erkundigen.
• Sich überlegen, weshalb gerade ich als Anleger interessant oder plausibel sein soll. Dies vor allem im Zusammenhang mit Bauprojekten im Ausland: Macht
es Sinn, Investoren für ein z.B. osteuropäisches, lokales Projekt gerade in der
Schweiz zu suchen?
• Hohe Rendite bedeutet immer hohes Risiko. Dies gilt im besonderen Masse für neue Technologien und Produkte.
Und zu guter Letzt: Es gibt selbstverständlich auch viele seriöse
Investitionsmöglichkeiten. Eine ebenso seriöse Abklärung Ihrerseits sollte es Ihnen
ermöglichen, diese von Bauernfängereien zu unterscheiden.